Schloss Kohfidisch
"Von der Meierei zum Schloss: Die behutsame Instandhaltung der Geschichte in Kohfidisch"
Das Schloss, welches am südlichen Ortsende von Kohfidisch liegt, befindet sich im Privatbesitz der Familie Keil. Was im 17. Jahrhundert als Meierhof begann und bis zum 19. Jahrhundert zum Schloss ausgebaut wurde, erfährt heute durch die Schlossbesitzer eine sehr behutsame Instandhaltung.
Geschichte
Geschichte und Restaurierung eines Schlosses im Wandel der Zeit
Das Schloss befindet sich am südlichen Ortsende in einem ehemals weit angelegten englischen Garten mit seltenen alten Bäumen. Gegen ende des 16. Jahrhundert wurde der Besitz von den Grafen Ellerbach an die Familie Erdödy verkauft. Seither befindet sich das Schloss in deren Besitz. Zuerst ein Meierhof, wurde es im 17. Jahrhundert zu einem Schloss ausgebaut, und im Jahre 1780 wahrscheinlich durch den Architekten Franz Anton Hillebrandt erweitert. Anfangs des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss weiter ausgebaut. Im Jahre 1945 wurde es während Kampfhandlungen leicht beschädigt. Von 1945 - 1949 war die Kommandatur der Roten Armee, Bezirk Oberwart im Schloss stationiert. Nach der Verlegung des Kommandos nach Oberwart wurde das Schloss vor allem durch die Entwendng von (Bau)Materialien nachhaltig zerstört. Die wertvolle Einrichtung sowie mobile Wertgegenstände wurden vermutlich bereits von der Roten Armee sowie vagabundierenden Vandalen entwendet. Im JAhre 1975 wurden erste Instandsetzungsarbeiten begonnen, der Dachstuhl sowie das Dach wurden zum Teil durch Bundesmittel in Stand gesetzt. 1999 begannen weitere umfassende Renovierungsarbeiten. Seit 2010 wurden weitere Teile des Untergeschosses (Nord/Westflügel, Kapelle) restauriert und als Heurigenrestaurant sowie Veranstaltungszentrum in Betrieb genommen.
Der Hauptflügel zeigt außen einen Mittelrisalit mit überhöhtem Zeltdach und beinhaltet einen Festsaal. Die Schlosskapelle hat eine neogotische romantische Wandmalerei, darunter wurden mehrere Bemalungsschichten freigesetzt, die von Mitarbeitern des Buzndesdenkmalamts auf das späte 16. sowie Mitte des 17. Jahrhunderts datiert wurden. Die ursprüngliche Einrichtung der Kapelle ist zerstört, wurde jedoch von der Besitzerfamilie wieder ausgestattet und steht für Taufen, Hochzeiten oder private Hl. Messen zur Verfügung.